Märkischer Kreis verbreitet Fake News

A. Claus

Die verbleibende Preisdifferenz zwischen einem Dieselbus und einem Wasserstoffbus wird zum überwiegenden Teil durch Fördergelder ausgeglichen. Die Debatte im Ausschuss war geprägt von dem Unwillen der übrigen Fraktionen, mit Ausnahme der Grünen, Geld für den Klimaschutz und den öffentlichen Nahverkehr in die Hand zu nehmen.

Märkischer Kreis verbreitet Fake News
Wasserstoffbusse erheblich günstiger

 Im Nachgang zur Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung Struktur und Verkehr des Märkischen Kreises erklärt Manuel Huff, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Kreistag, dass der Märkische Kreis mit falschen Behauptungen an die Öffentlichkeit geht. So ist der offiziellen Presseerklärung zu entnehmen, dass wasserstoffbetriebene Busse angeblich erst für einen Preis in Höhe von 900.000 € zu haben sind. Dies ist schlichtweg falsch. Huff hatte bereits im Ausschuss ausgeführt dass auf seine Nachfrage hin der belgische Hersteller Van Hool, der kürzlich von Wuppertal und Köln einen Auftrag über 40 Wasserstoffbusse bekommen hat, Busse zu einem Preis von ungefähr 650.000 Euro anbietet. Die verbleibende Preisdifferenz zwischen einem Dieselbus und einem Wasserstoffbus wird zum überwiegenden Teil durch Fördergelder ausgeglichen. Die Debatte im Ausschuss war geprägt von dem Unwillen der übrigen Fraktionen, mit Ausnahme der Grünen, Geld für den Klimaschutz und den öffentlichen Nahverkehr in die Hand zu nehmen. Dabei bietet sich gerade die Situation im Märkischen Kreis für die Einführung von Wasserstoffbussen an.

Die Müllverbrennungsanlage bietet die Möglichkeit günstig Wasserstoff aus der Rauchgasreinigung zu gewinnen und diesen sozusagen als Abfallprodukt zum Betanken der Busse zu nutzen. „Wie auch bei der Einführung des Sozialtickets wird der Märkische Kreis auch bei dem Thema alternative Antriebe für öffentlichen Nahverkehr trauriges Schlusslicht bleiben. Wir als Fraktion DIE LINKE machen uns weiterhin für eine Verkehrswende stark. Der Einstieg in alternative Antriebe bei öffentlichen Nahverkehrsmittel ist dabei ein wichtiger Baustein“, so Huff.
Seine Fraktion habe bereits bei Antragstellung einen Gegenfinanzierungsvorschlag gemacht: Die Finanzierungslücke, die durch die Anschaffung von Wasserstoffbussen und den Bau einer Wasserstofftankstelle entsteht, soll durch eine teilweise Veräußerung der RWE-Aktien des Märkischen Kreises gedeckt werden. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der RWE-Konzern weiterhin auf Kohle und Atom setzt erscheint diese Forderung im Sinne des Klimaschutzes konsequent. Durch diesen Vorschlag hätten die kreisangehörigen Städte und Gemeinden nicht über den Kreisumlage zusätzlich belastet werden müssen.

Die Wasserstofftechnik ist im Gegensatz zu einigen Aussagen der ablehnenden Fraktionen im Ausschuss (CDU, SPD, FDP, UWG) marktreif. Auch die herbeigeredeten Gefahren sind nicht vorhanden. Laut Expertenmeinungen ist das Fahren mit Wasserstoff mindestens so ungefährlich wie mit Benzin.

„Mit etwas Glück stellen CDU und SPD im nächsten Jahr einen nahezu gleichlautenden Antrag, wie sie es auch bei dem Kita-Gebühren gemacht habe. Dann wird das mit den alternativen Antrieben im Märkischen Kreis vielleicht doch noch etwas“, scherzt Huff zum Abschluss.