Aktuelle Nachrichten aus Lüdenscheid
Aktuelles aus Lüdenscheid
DIE LINKE Lüdenscheid setzt auf personelle Kontinuität und blickt optimistisch in die Zukunft
Auf ihrer Mitgliederversammlung am Samstag in LiZ wurde turnusgemäß der Vorstand des Lüdenscheider Stadtverbandes der Linken neu gewählt. Einstimmig wurden Otto Ersching als Sprecher und seine Stellvertreterin Daniela Eichstädt in ihren Ämtern bestätigt. Neu im Vorstand ist Yu Ehrlich, der zukünftig für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein wird. Komplettiert wird der Vorstand mit den Beisitzer*innen Ute Schmidt, Margrit Schade und Dietmar Fernholz. In seinem Rechenschaftsbericht ging Otto Ersching auf die Turbulenzen um die Neugründung des BSW ein. Er konnte feststellen, dass diese Auseinandersetzung in Lüdenscheid keinen größeren Einfluss auf die politische Arbeit gehabt habe. Drei Mitglieder seien deswegen ausgetreten, eine Reihe von Mitgliedern aber neu gewonnen worden. Allein in den letzten drei Monaten wären 7 junge Menschen in die Partei eingetreten. Zwei von ihnen wurden bereits als Delegierte der Landeskonferenz am letzten Wochenende in Duisburg von den Kreismitgliederversammlung entsandt. Ersching ließ auch die zahlreichen Veranstaltungen im LiZ Revue passieren. Fester Bestandteil sind seit Jahren, das wöchentliche „Links trifft sich“ und das monatliche Bürgerfrühstück. Zahlreiche Referenten wie der Bundestagsabgeordnete und Rentenexperte Matthias W. Birkwald, die Landessprecherin Kathrin Vogler (zu Krieg und Frieden) und der ver.di Sekretär Nils Böhlke (Tarifauseinandersetzungen im Einzelhandel sorgten für spannende Diskussionen.
Die Berichterstattung und Diskussion über den Bundes- und den Landesparteitag standenim Mittelpunkt der anschließenden Diskussion. Otto Ersching berichtete dabei insbesondere über die Anträge „Verkehrswende jetzt – Konversion in der Automobilindustrie – Arbeitsplätze sichern!“ und „Butter statt Kanonen“, die maßgeblich von ihm auf den Weg gebracht und von den Delegierten angenommen wurden.
Die Krise in der Automobilindustrie – unsere Region ist davon besonders betroffen – dürfe nicht auf den Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Durch eine radikale Arbeitszeitverkürzung müssten Arbeitsplätze erhalten und eine Verkehrswende politisch durchgesetzt werden. Nicht mehr Autos müssten produziert werden. Die Zukunft der Automobilbranche kann nur durch das Umsteigen auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr gesichert werden. Durch den Ausbau der Infrastruktur bei Bus und Bahn können jene Arbeitsfelder eröffnet werden, die nicht nur klima- und Zukunftsgerecht sind, sondern auch gutbezahlte Arbeitsplätze sichern.
Die Aufrüstungsparteien CDU,SPD, FDP und Grüne gefährden die Sicherheit der Menschen in unserem Lande. Die Eskalationsspirale wird auf die Spitze getrieben. Für Rüstung und Krieg stehen Milliarden bereit, an Geldern für den sozialen Wohnungsbau, für Krankenhäuser, Kitas und Schulen sowie der Sanierung der Infrastruktur wird gespart. Es drohen ein bisher unbekannter dramatischer Sozialabbau und Verlust von Arbeitsplätzen. Butter und Kanonen - beides geht nicht zusammen.
Kriege sind die entscheidende Ursache für Flucht und Vertreibung. Sie erzeugen tausendfaches Leid, und der Hass zwischen den Völkern wird weiter geschürt. Die Linke wendet sich von daher gegen „Kriegstüchtigkeit“ und Aufrüstung.
Öffentliche Investitionen statt Subventionen
Es steht nicht gut um den Wirtschaftsstandort Deutschland und der größten Industrieregion – Südwestfalen in NRW. Kurzarbeit und Erwerbslosigkeit nehmen zu, steigen in letzter Zeit stetig. Betriebe verlagern ihre Produktion ins Ausland, wie es derzeit Kostal macht und schon andere Betriebe gemacht haben. Werksschließungen gab es in der Vergangenheit genug – Vossloh-Schwabe und DURA sind nur einige Beispiele. Die Unternehmen machen die Arbeits- und Energiekosten dafür verantwortlich. „Produktion in Deutschland lohnt sich nicht mehr“, meint Andreas Kostal und schickt hunderte langjährige Beschäftigte in die Erwerbslosigkeit.
Aber nicht nur viele Unternehmen schauen sorgenvoll in die Zukunft, auch viele der abhängig Beschäftigten und der Erwerbslosen haben zu Recht Zukunftsängste. Die Lebenshaltungskosten sind für viele Menschen kaum noch zu stemmen. Ein Urlaub, wie sie ihn vielleicht früher jährlich machen konnten, ist nicht mehr bezahlbar. Strom- und Heizkostenrechnungen fressen mögliche Rücklagen auf. Die Kaufkraft hat merklich nachgelassen.
Es gibt aber nach wie vor Konzerne, die Gewinne einfahren: Der Rüstungskonzern Rheinmetall vermeldet mal wieder einen Rekordgewinn, der mit Zerstörung und Tod geschrieben wurde, die Energie- und Lebensmittelkonzerne erwirtschaften Übergewinne. EON und RWE haben mehr Subventionen erhalten, als sie Steuern bezahlt haben – die Aktionäre werden es ihnen danken. Multimillionäre und Milliardäre drücken sich vor ihrer gesamtgesellschaftlichen Verpflichtung, sie nutzen jedes Schlupfloch der Steuervermeidung. Eine Vermögenssteuer ist für sie Tabu.
Abhängig Beschäftigte zahlen den Spitzensteuersatz von 42% bereits bei einem Jahreseinkommen von 66.761 EUR, ein Einkommen was Facharbeiter*innen in der Industrie erreichen können. Auf der anderen Seite werden Kapitalgesellschaften pauschal mit 15% auf ihre Gewinne besteuert. Gewinne aus Geldanlagen werden mit 25% besteuert. Die Zeche bezahlen wieder mal die abhängig Beschäftigten, die den Laden am Laufen halten. Die Umverteilung von unten nach oben hat Fahrt aufgenommen, die neoliberale Idee trägt Früchte – für die Reichen und Superreichen.
Der Staat investiert nicht mehr in die dringend notwendige Infrastruktur, in Schulen und Bildung. Lüdenscheid ist ein gutes Beispiel dafür: Durch die Sperrung der Rahmedetalbrücke ist Lüdenscheid und die gesamte Region betroffen, wirtschaftlich und zum Schaden der Menschen in der Stadt. Fast alle Straßen sind marode, wurden in der Vergangenheit nur geflickt. Die Lösenbacher Grundschule und die Westschule sind geschlossen und müssen saniert bzw. neu errichtet werden. Turnhallen, Kirchen und Vereinsheime stehen nicht mehr für die Öffentlichkeit zur Verfügung. All das sind Folgen der falschen Investitionspolitik der vergangenen Jahre. Einzig in Rüstung und Krieg wird investiert. Hierfür nimmt der Staat sogar Schulden auf, die er dann mit dem wohlklingenden Namen „Sondervermögen“ tituliert.
In der Krise zeigt der Kapitalismus seine hässliche Fratze: Konservative und Rechte spalten die Bevölkerung, machen Arme und Geflüchtete dafür verantwortlich. Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte – die Reichen und Superreichen. Sie werden in der Krise verschont. Der Rechtsruck ist die Folge einer solchen asozialen Politik und jetzt schon Realität.
Warren Buffet, ein amerikanischer Finanzmilliardäre hat 2006 mal gesagt: „Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.“ bewahrheitet sich jetzt in der Krise.
So kann es nicht weitergehen. Gerade in Krisenzeiten ist der Staat gefordert. Er muss mit notwendigen Investitionen die Wirtschaft wieder ankurbeln. Die schwarze Null muss der Vergangenheit angehören. Kommunen müssen die Schulden erlassen werden, sie müssen wieder mehr Steuermittel erhalten, um eben die Städte für die Menschen entwickeln zu können. Wir sehen, was gerade wieder in Lüdenscheid passiert. Das erneute Haushaltssicherungskonzept verhindert dringend notwendige Investitionen in Armutsbekämpfung, Klimaschutz, Bildung und Infrastruktur. Besonders junge und alte Menschen leiden unter dem auferlegten Sparzwang. Letztendlich werden nur Pflichtaufgaben erfüllt.
Deutschland ist kein armes Land, sondern die drittreichste Volkswirtschaft. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Das Vermögen ist ungleich verteilt.
Daher fordert DIE LINKE, dass Steuerschlupflöcher gestopft werden, eine Vermögensabgabe und eine Vermögenssteuer erhoben werden. Eine Finanztransaktionssteuer ist eine weitere Einnahmequelle, um die vielfältigen Aufgaben und Investitionen zu stemmen. Übergewinne müssen konsequent abgeschöpft werden. Letztendlich müssen gesellschaftlich wichtige Unternehmen, wie die Energiebranche, wieder in staatliche Hand überführt werden, damit Energiepreise nicht mehr den marktradikalen Gesetzen unterliegen. So können die Energiepreise wieder im Sinne der Menschen und der energiehungrigen Wirtschaft gesenkt werden. Die Interessen der Aktionär*innen sind nicht die Interessen der Mehrheit der Menschen.
DIE LINKE fordert von der heimischen Wirtschaft, dass sie sich ihrer sozialen Verantwortung und dem Bekenntnis an die Region gerecht wird und Verlagerungen ins vermeidlich billigere Ausland verwirft.
Bunte und vielfältige Demonstration – Lüdenscheider Linke unter tausenden Teilnehmern
Zusammen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz demonstrierten am Samstag in Essen zehntausende gegen den AfD Parteitag. Mit dabei auch Lüdenscheiderinnen und Lüdenscheider, davon viele junge Leute. Möglich machte es die Gewerkschaft ver.di, die zu dieser Kundgebung einen Bus organisierte.
In Essen trafen sie auf eine unüberschaubare Menschenansammlung. Die Demonstration vom Hauptbahnhof Essen ging wegen der vielen aus allen Teilen der Republik angereisten Menschen nur langsam voran. Fahnen und Transparente, selbstgemachte kleine Plakate mit treffsicheren Parolen von Gewerkschaften, Umwelt-,Sozial- und Migrantenverbänden prägten das Bild der bunten und friedlichen Demonstration. Die Partei die Linke war besonders vielen Mitgliedern vertreten. So auch viele Lüdenscheider Genossinnen und Genossen. Unter den Teilnehmern aus die Ko Vorsitzende unserer Partei, Janine Wissler. Auffallend viele junge Leute waren unter den Teilnehmern. Sie alle haben das Gebaren Partei durchschaut, die offen rassistisch agiert und sich aber angeblich für alle Deutschen, ob Unternehmer oder abhängig Beschäftigten, einsetzt. Ihr Programm und ihre Aktivitäten, z. B. im Bundestag, sprechen aber eine andere Sprache.
So setzen sie sich beispielweise für die Erhöhung des Rentenalters, die Abschaffung des Arbeitslosengeldes, aber für Steuerentlastungen der Besserverdienenden ein. Eine Aufstockung der Mittel für mehr Kita Plätze lehnen sie ab. Die Erhöhung der Mindestrente, Erhöhung der Mütterrente – das bekämpft die AfD. Die Spaltung der Gesellschaft ist ihr Programm.
Auf dem riesigen Kundgebungsgelände gegenüber der Grugahalle – dem Tagungsort der AfD – gab es einen Markt der Möglichkeiten von zahlreichen interkulturellen Gruppen, Menschenrechtsinitiativen, Umweltschutzverbänden und Friedensgruppen, die die Vielfältigkeit und Buntheit unserer Gesellschaft anschaulich machten. Sie von Ewiggestrigen zerstören zu lassen – das muss verhindert werden.
Otto Ersching, Sprecher des Stadtverbandes Lüdenscheid ergänzt:
Die große Demonstration war nicht mehr überschaubar. So viele Menschen, die die AfD nicht in Essen und anderswo wollen. Sie haben sich eindeutig gegen den Rechtsruck und dem aufkommenden Faschismus gestellt.
Aber schon vor der großen Demonstration gab viele Aktionen aus unterschiedlichen Bündnissen heraus. Im zivilen Ungehorsam wurde durch Blockaden versucht, den Bundesparteitag der rechtsextremen Partei zu verhindern. Otto Ersching war selbst bei einem Blockadeversuch am Bahnhof Essen dabei. Allerdings war die Aktion nicht von Erfolg gekrönt, da die Polizei die ankommenden Delegierten aus Berlin geschickt aus dem Bahnhof geschleust hat.
Der Rechtsruck kommt aber nicht von allein. Die Menschen werden in der kapitalistischen Krise massiv belastet, Konzerne entlastet. Dringend notwendige Umverteilung findet immer noch nicht statt. Der Spaltpilz wird weiter durch die Gesellschaft getrieben, die Treiber sind die AfD und auch die CDU/CSU, die Halter des Spaltkeils sind die Regierungsparteien. Sie laufen hinter der AfD her und übernehmen nach und nach ihre Positionen, anstatt jetzt dafür zu sorgen, dass die Menschen eben keine existenziellen Ängeste haben müssen.
Die Linke setzt sich dafür ein, dass endlich Gerechtigkeit herrscht und das Treten nach unten aufhört. Wir sind die einzige Partei im Bundestag, die sich mit den Mächtigen anlegt um die Menschen in dieser Krise zu entlasten. Die Linke ist auch die einzige antifaschistische Partei im Bundestag.
Alerta Antifascista
Bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung erhalten - Kliniksterben stoppen
Der „kalte Strukturwandel“ der Kliniklandschaft bedroht tatsächlich die stationäre Versorgung in Deutschland. In den letzten 12 Monaten sind so viele Krankenhäuser in die Insolvenz abgerutscht, wie nie zuvor. Noch nie sind so viele Kliniken in ihrer Existenz bedroht gewesen. Die erste Phase der Krankenhausreform gehört der Abrissbirne.
Immer mehr Krankenhäuser werden wegen der ihrer aussichtslosen wirtschaftlichen Lage geschlossen, gleichgültig, ob sie für die Versorgung der Bevölkerung notwendig sind oder nicht. Es ist ein politischer Skandal, wie die Verantwortlichen tatenlos zuschauen, die Krise leugnen oder sogar willkommen heißen! Der Leiter der Abteilung Krankenhäuser des GKV-Spitzenverbandes Wulf-Dietrich Leber sagte unter anderem: „Jeder Monat, in dem nicht fünf bis zehn Krankenhäuser vom Netz gehen, ist ein verlorener Monat.
DIE LINKE fordert: Die Gesundheitsversorgung als wesentlicher Teil der Daseinsvorsorge muss ausfinanziert werden. Die Krankenhausreform muss eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung aller Menschen sicherstellen.
Die Vorhaltefinanzierung wird wieder mit dem Fallpauschalensystem gekoppelt. Das Vorhaltebudget eines Krankenhauses errechnet sich aus Anzahl und Schwere der Behandlungsfälle und nicht an der Bedarfsdeckung. Damit schreibt das Bundesgesundheitsministerium dieselben Fehlanreize zu immer mehr Behandlungen auch in Zukunft fort, die am Fallpauschalensystem vielfach kritisiert wurden. Das neue Krankenhausgesetz ist ein Mittel der sogenannten Strukturbereinigung und nicht der bedarfsgerechten Versorgung. Vor allem kleine Häuser werden nicht vor finanziellen Problemen geschützt werden.
Die Krankenhausreform ergreift also nicht die historische Chance die Schäden von Ökonomisierung, Kommerzialisierung und Privatisierung durch das Fallpauschalensystem zu reparieren. Die Krankenhausreform ist nichts anderes als ein Etikettenschwindel.
Im Märkischen Kreis und in Lüdenscheid hat die Ökonomisierung des Gesundheitswesens schon seine Auswirkungen gezeigt: Die Schließung des Marienhospitals in Letmathe ist Beispiel dafür.
Weitere werden folgen: Sportheilstätte Hellersen, Stadtklinik Werdohl und jetzt die Berglandklinik. Diese drei Häuser geraten leider unter immer mehr Druck.
Daher fordert DIE LINKE eine vollständige Abschaffung des Fallpauschalensystems, die volle Finanzierung aller bedarfsnotwendigen Kosten und ein Gewinnverbot, wie es schonmal bis in den 1980er Jahren war.
10 Jahre LiZ - Linkes Zentrum Lüdenscheid
10 Jahre Diskussion und Aktion für mehr soziale Gerechtigkeit Demokratisierung und gegen Kriegsgefahr
Vor zehn Jahren im April 2014 mietete DIE LINKE in der Knapper Straße (offizielle Adresse Albrechtstr.1) eine ehemalige Gaststätte an. Die Altlüdenscheider kannten noch den Westfalenhof, der dann über Jahre ein chinesisches Restaurant und dann wieder eine Bierkneipe war. Wie viele andere Gaststätten, die schon über Mittag zum Frühschoppen öffneten, die Mettbrötchen und Soleier anboten, haben nicht überlebt. Der städtische Seniorentreff auf dem Rathausplatz fiel Anfang der 90er Jahre, der Sparorgie zu Opfer. Soziale Kontakte und Orte der Kommunikation gingen verloren. Eine schlimme Entwicklung. Viele Menschen können sich schlicht den Kneipenbesuch nicht mehr leisten. Die unzureichende Einkommensentwicklung der abhängig Beschäftigten, das Entstehen eines riesigen Niedriglohnsektors, Rentenkürzungen und das Heer von Sozialempfängern sind die Ursache dieser Entwicklung.
Das neu entstandene Linke Zentrum (LiZ) sollte eigentlich Diskussions- und Veranstaltungszentrum für den Kommunalwahlkampf 2014 sein. Ein Mietvertrag übe ein halbes Jahr wurde abgeschlossen.
Für die Initiatoren Theo Klein und Jupp Filippek überraschend entwickelte es sich innerhalb von wenigen Wochen zu einem multikulturellen Zentrum. Durch zahlreiche Unterstützung vieler Engagierter war das Zentrum jeden Tag geöffnet und war Ausgangspunkt zahlreicher Aktivitäten und Aktionen.
Obwohl das Ergebnis der Kommunalwahlen für DIE LINKE enttäuschend ausfiel (zwei Ratsmandate), und die finanzielle Grundlage für das Weiterbestehen eigentlich nicht vorhanden, reifte aber die Erkenntnis bei vielen Beteiligten: die fortschrittlich-demokratischen-, antifaschistischen-, gewerkschaftlichen und sozialistischen Gruppen und Menschen brauchen ein solches Zentrum. Das Abenteuer LiZ wurde von daher mit Unterstützung des Kreisverbandes der Partei DIE LINKE weitergeführt.
Seitdem ist dieses Zentrum von den Linken geprägt. Aber nie ein Parteizentrum gewesen.
Seit vier Jahren ist der „Verein für politische und soziale Kultur – Linkes Zentrum e.V.“ Träger des Zentrums.
Das Zentrum war von Anfang an ein Angebot an alle alternativen, kritischen, demokratischen, antifaschistischen und linken Kräfte außerhalb der Partei, die Räumlichkeiten für ihre Arbeit und Veranstaltungen zu nutzen. Es bot die Möglichkeit zur Durchführung von verschiedensten Veranstaltungsformen, der Organisierung politischer Aktionen und Diskussionen.
Seit vielen Jahren gibt es regelmäßig freitags die Veranstaltung „Links trifft sich“. Aktuelle Themen stehen in der Regel im Mittelpunkt des Abends. Zahlreiche linke Bundestagsabgeordnete, Aktivisten der Friedensbewegung und Vertreter von Sozialverbänden informierten und stellten sich der Diskussion.
Gleichzeitig ist das LiZ aber auch Raum für sozial ausgegrenzte und um Hilfe und Unterstützung suchende Menschen. Sozialberatung und Unterstützung von Arbeitslosen und Bürgergeldempfängern, und das monatliche Frühstück sind von Anfang an ein wichtiges Angebot des Zentrums.
Die Förderung von alternativen kulturellen Aktionen und Veranstaltungen (Musik, Lesungen, Ausstellungen) sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil. Dieses kulturelle Angebot soll weiter ausgebaut werden. Es besteht das Angebot an junge Newcomer in der Musikszene, das Zentrum als Auftrittsmöglichkeit zu nutzen.
Seit einiger Zeit gibt es den „Buchladen im LiZ“ der Bücher, Zeitungen, Broschüren alternativer Verlage und ein Antiquariat anbietet.
Der Träger des LiZ wird in der nächsten Zeit das Angebot an kontroversen politischen Diskussionen weiter ausbauen. Verstärkt sollen aber auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden.
Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, das Angebot auf noch mehr Nutzern zu erweitern. Verstärkt sollen Gruppen junger Menschen angesprochen werden.
Neben den regelmäßigen Angeboten sind in der nächsten Zeit folgende Veranstaltungen geplant:
Freitag, 10. Mai, 18 Uhr:
Wir feiern 10 Jahre LiZ: Der Liedermacher Rüdiger Drallmeyer mit eigenen Texten der letzten 10 Jahre und Arbeiterlieder zum mitsingen Diskussion von Vertretern verschiedener Gruppen:
„Die Krise der Linken in Zeiten von Krieg, Aufrüstung und Sozialabbau“
Anschließend Gespräche, gutes Essen und Kaltgetränke.
Freitag, 24 Mai, 18 Uhr
„der aktuelle Armutsbericht des Paritätischen“
Es referiert und diskutiert: Felix Dornhöfer
Kreisgruppengeschäftsführer des Paritätischen MK
Freitag, 07. Juni, 18 Uhr
Konzert mit Tlakto Potlako Mokgadi: Entertainer, Shouter und Sänger und Experte für urbanes Black Music-Feeling
Protest allein hilft nicht – die Politik muss sich ändern
Es ist unglaublich, was in letzter Zeit passiert. Die AfD gewinnt in den Umfragewerten. Viele Menschen glauben den verlogenen Propaganda, Hetze und Hass dieser Partei. Parteien, die sich demokratisch nennen, wie die CDU, stellen sich nicht gegen die verlogenen Hetzreden der AfD, sondern übernehmen in erschreckender Weise die unerträgliche Polemik gegen Geflüchtete und Menschen im Bürgergeldbezug. Es wird von „kleinen Paschas“ gesprochen, davon, dass Bürgergeld dazu führe, dass Arbeit sich nicht mehr lohnen würde. Menschen im Bürgergeldbezug werden wieder mit 100%-Sanktionen bedroht. Die aktuelle Entscheidung über die Verschärfung des Asylrechts ist ein weiterer Angriff auf das grundgesetzlich verbriefte Recht auf politisches Asyl. Die zunehmende soziale Unsicherheit, die Vernichtung oder Verlagerung in Billiglohnländer, die Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln, die den Lebensstandard der arbeitenden Menschen senken und die Zunahme der Armut - das ist der Nährboden für das Erstarken der AfD.
Das ist das Ergebnis der kaputten Politik, die nicht für die Menschen gemacht wird, sondern für Konzerne und Banken, für Aktionäre, für Reiche und Superreiche. Es bewahrheitet sich wieder – nach der Weimarer Republik – vom Kapitalismus zum Faschismus ist es nicht weit.
Das Potsdamer Treffen im November letzten Jahres von Faschisten, AfD und Mitgliedern der CDU über Ausweisungen von Menschen mit Migrationshintergrund sowie Deutschen, die sich für Geflüchtete einsetzen, hat dazu geführt, dass bundesweit Millionen Menschen auf die Straße gegangen sind, auch in Lüdenscheid, zuletzt am letzten Samstag mit mehr als 1.500 Teilnehmer*innen. Eine tolle Veranstaltung. Danke an Frau Crone und die vielen Demonstrant*innen.
Alle im Rat vertretenen Parteien haben verbal und durch ihre Teilnahme diese Veranstaltungen unterstützt. Das reicht aber nicht. Notwendig ist vielmehr, eine Politik für mehr soziale Gerechtigkeit, Bekämpfung der grassierenden Armut, ausreichende Finanzen für Infrastruktur, Umwelt- und Klimaschutz, Bildung und Gesundheit. Nur so wird der Nährboden für die Ausbreitung des faschistischen Einflusses zurückgedrängt.
Die Regierung ist jetzt gefragt, die Gesellschaft zusammen zu halten, wieder eine Solidarisierung von Werktätigen mit Erwerbslosen, von Erwerbslosen mit Menschen mit Migrationshintergrund und geflüchteten Menschen zu erreichen. Dazu ist es notwendig, dass endlich Gesetze verabschiedet werden, die allen Menschen ein besseres Leben ermöglichen. Bezahlkarten gehören nicht dazu.
Wir erwarten, dass alle Parteien, die sich an der Kundgebung beteiligt haben, ihre Präsenz auch in Taten umsetzt. Ein Mittel wäre, wenn es in den kommenden Wahlen zu Podiumsdiskussionen kommt, auf denen auch die AfD eingeladen sind, den Einladungen nicht zu folgen. Man setzt sich nicht mit Rechtsextremisten an einem Tisch!
Verkorkste Ampelpolitik – Bauern und Bäuerinnen machen ihrer Wut Luft
Die Regierung wollte aufgrund ihrer verkorksten Haushaltspolitik nun die Kfz-Steuer-Befreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge und die Subventionierung von Diesel in der Landwirtschaft abschaffen. Im Streit darum hat sie nachgegeben. Das hat das Fass letztendlich zum Überlaufen gebracht. Die Probleme in der Landwirtschaft sind aber noch vielschichtiger. Statt jetzt sozial gerecht mit einer Vermögensabgabe anzufangen, Kerosinsteuer einzuführen, Inlandsflüge zu verbieten, SUVs zu begrenzen, Dienstwagenprivileg abzuschaffen, Tempo 130 festzulegen, den ÖPNV zukunftsfähig zu machen, fängt die aktuelle Bundesregierung bei den Falschen an. Der Protest der Bauern und Bäuerinnen ist gerechtfertigt.
Viele Landwirte können schon seit Jahren von den Preisen ihrer Erzeugnisse nicht mehr leben, sie werden stattdessen durch Steuervergünstigungen und Subventionen unterstützt. Die gemeinsame Agrarpolitik der EU bevorzugt große Betriebe, weil die Subventionen nach Flächen vergeben werden. Die ökologische Vielfalt ist durch den Klimawandel bedroht, auch durch die Praktiken der industriellen Landwirtschaft. Für die Landwirte heißt, das Dürren, aber auch Überschwemmungen oder Hagel. Die Pachtpreise steigen, weil landwirtschaftsfremde Investoren über sogenannte „Share Deals“ die Äcker aufkaufen.
Für faire Preise muss die gemeinsame Marktordnung der EU geändert werden, um zu verhindern, dass Lebensmittel unter dem Erzeugerpreis gehandelt werden. Das geht auch auf nationaler Ebene, wie z.B. bereits in Spanien und Frankreich. Die Preispolitik der Lebensmittelriesen wie ALDI, Lidl, Edeka, usw. treibt die Bauern in den finanziellen Ruin und führt zum sogenannten „Höfesterben“. Deswegen sollten diese Lebensmittelkonzerne zerschlagen werden.
Die Subventionen müssen stattdessen nach sozialen und ökologischen Kriterien vergeben werden, so kann das Sterben der kleinen Höfe verhindert werden und die ökologische Landwirtschaft wird so gefördert, wie es dringend notwendig wäre. Kleine und klimabewusste Landwirt*innen wird so die Chance einer auskömmlichen Existenz ermöglicht. Realpolitische Vorschläge gibt es u.a. von der Borchert-Kommission und der Zukunftskommission Landwirtschaft. Doch selbst die werden von der Ampelregierung nicht umgesetzt. Ein Problem der jetzigen Agrarpolitik, die in den letzten Jahrzehnten maßgeblich von CDU/CSU gemacht wurde. Die Anbiederung und Unterstützung der Bauern von Herrn Voge und Herrn Schwarzkopf von der CDU ist von daher wenig glaubwürdig.
Armut bekämpfen - Rechtsentwicklung aufhalten!
Stellungnahme zu „Schwarzkopf fehlt der Glaube“ vom 12.12.2023
Sicherlich ist es richtig, der Deindustrialisierung etwas entgegenzusetzen. Ob der sogenannte Brückenstrompreis dafür das geeignete Mittel ist, steht in den Sternen. Fakt ist, dass eine Dekarbonisierung in der Industrie stattfinden muss, um auch in diesem Sektor die CO2-Emissionen auf Null zu senken.
Leider haben sowohl Herr Ferber als auch Herr Schwarzkopf in ihren Stellungnahmen nicht mehr die einfachen Menschen im Blick, die derzeit unter hohen Strompreisen und Heizungskosten zu leiden haben. Das trifft vor allem die Menschen und Haushalte mit einem geringen Einkommen. Die sogenannte Strompreisbremse soll dank der Desaströsen Haushaltspolitik der Ampel noch zum Jahresende fallen.
Viel mehr verurteilt die Lüdenscheider Linke, dass sich Herr Schwarzkopf dem Populismus von Söder, Merz und anderen aus den Reihen bis hin zur AfD anschließt und den Menschen vermittelt, dass sich Arbeit dank des Bürgergeldes nicht mehr lohnen würde. Sendungen wie „Monitor“, Berechnungen des DGB und der Gewerkschaft Verdi zeigen, dass dies nicht der Wahrheit entspricht. Arbeiten lohnt sich immer, dank des Wohngeldes und des Kinderzuschlages.
Mit dieser Aussage macht sich Herr Schwarzkopf zum Steigbügelhalter der rechtsextremen AfD und führt einen weiteren Spaltpilz durch die Gesellschaft, anstatt sie gegen die allgemeine Rechtsentwicklung zu vereinen. Die Brandmauer der CDU zur AfD bröckelt. Herr Schwarzkopf und seine CDU sollten vielleicht mal in die Geschichtsbücher schauen. Er sollte aus der Geschichte lernen und sie nicht wiederholen lassen! Er bekämpft damit die Armen und nicht die Armut.
In Wirklichkeit ist es doch so, dass die Reallöhne viel zu niedrig sind, die Regelsätze für die Existenzsicherungen nicht auf einem Niveau, die ein Leben in Würde ermöglichen. Daher fordert DIE LINKE, dass die Regelsätze zur Existenzsicherung auf 825 EUR angehoben werden. Ähnlich sehen auch die Forderungen der Sozialverbände, wie der Paritätische aus. Gleichzeitig muss der Mindestlohn auf 15 EUR steigen. Nur so kann eine weitere Steigerung der Armut verhindert werden.
Weiterhin müssen gesetzliche Regelungen getroffen werden, damit die Tarifbindung wieder steigt. Weitere Wild-West-Beschäftigungsverhältnisse sind nicht mehr hinnehmbar.
Otto Ersching
Sprecher
DIE LINKE.Lüdenscheid
Krankenhäuser sind keine Fabriken
keine Experimente mit dem Klinikum Hellersen
Das Klinikum Hellersen ist nicht allein mit einem millionenschweren Defizit in NRW. Corona ist ein Grund für die Misere. Aber auch die fehlgeleitete Gesundheitspolitik der vergangenen Jahrzehnte zeigt jetzt immer mehr ihre Wirkung – Profite vor gemeinnütziger Versorgung.
Gesetzlich ist geregelt, wie Krankenhäuser finanziert werden sollen: Investitionen hat das Land zu tragen und die Behandlungskosten übernehmen die Versicherungsträger. Das Land NRW kommt seit Jahren seiner Verantwortung, ausreichende Mittel für die notwendigen Investitionen der Krankenhäuser zur Verfügung zu stellen, nicht nach. Kurzum, sie lässt die Häuser allein. Darunter leidet seit Jahren auch das Lüdenscheider Klinikum.
Aber auch das Fallpauschalsystem, welches die Finanzierung von Behandlungsgruppen regelt, bringt gerade die kommunalen Krankenhäuser, die als Maximalversorger auftreten, in die Kostenfalle. Denn, sie müssen auch nichtlukrative Behandlungen wie die Geburtshilfe und Notfallversorgung anbieten. Eine Querfinanzierung durch lukrative Behandlungen wie Knie- und Hüftoperationen gelingt nur selten.
Das Versprechen von Gesundheitsminister Lauterbach, dass Fallpauschalensystem abzuschaffen ist schlichtweg nicht richtig. Auch nach seiner Gesetzgebung werden Behandlungen nicht bedarfsgerecht finanziert.
Das jetzt einige Kreistagsabgeordnete aus CDU und SPD auch offen über eine Privatisierung des Klinikums Hellersen sprechen, zeigt die Kurzsichtigkeit der politisch verantwortlichen. Sie brauchen nur nach Attendorn zu sehen, was dort passiert ist: 2021 hat der dort ansässige Klinikkonzern Helios die Geburtsstation geschlossen – angeblich wegen fehlenden Personals. Tatsächlich hat lediglich der Chefarzt gekündigt, eine Nachfolge wurde nicht gesucht.
Tatsache ist auch, dass die Geburtshilfe nicht kostendeckend finanziert wird. Daher schließen Klinikkonzerne diese und andere Abteilungen. Selbst bei der Notfallversorgung melden sie sich regelmäßig ab und lassen das den kommunalen und freigemeinnützigen Häusern. Die Konzerne sind nur dem Profit und ihren Aktionären verpflichtet, nicht den Menschen.
Eine andere Gesundheitsversorgung muss wieder realisiert werden, bedarfsgerecht und gemeinnützig. Die Aufhebung des Gewinnverbotes muss rückgängig gemacht werden, die Finanzierung der Krankenhäuser muss wieder den Bedarfen der Häuser angepasst werden, nicht wirtschaftlichen Zwängen.
Krankenhäuser sind keine Fabriken! Gesundheit ist keine Ware.
Otto Ersching
DIE LINKE Lüdenscheid
Soziale Verantwortung wahrnehmen statt aus Profitgier die Existenzgrundlage den Beschäftigten entziehen
Ein historisches Jahr für Outokumpu – Rekordgewinne und eine schuldenfreie Bilanz so ist die Pressemitteilung der weltweit agierenden finnischen Firma vom Februar dieses Jahres. An die Aktionäre kann dadurch neben der Basis- eine Sonderdividende gezahlt werden. Die noch 160 Beschäftigten in Dahlerbrück haben zu dieser Profitsteigerung erheblich beigetragen. Gedankt wir es ihnen aber nicht. Ende 2024 sollen an dem traditionsreichen Standort nach dem Willen der Eigentümer endgültig die Lichter ausgehen. Nicht etwa wirtschaftliche Problem sind der Grund der Vernichtung qualifizierter und tariflich entlohnter Arbeitsplätze, sondern Rationalisierung und Effizienzsteigerung, um noch höhere Gewinne zu machen, sind Triebfeder des Handelns. Vor 10 Jahren erst hat Outokumpu den Betrieb in Dahlerbrück von Thyssen Krupp übernommen. Der Standort in Krefeld wurde im gleichen Jahr geschlossen. Es muss vermutet werden, dass schon mit dem Kauf in Schalksmühle eine Marktbereinigung vorgenommen werden sollte. Das entgegen gesetzlichen Bestimmungen, Betriebsrat und IG Metall von der Ankündigung kurzfristig überrascht wurden, zeigt wie wenig auf die existenziellen Belange der Beschäftigten und ihren Familien Rücksicht genommen wird. Allein der Profit zählt. „Eigentum verpflichtet“ heißt es in § 14 des Grundgesetzes.
Erneut gehen qualifizierte Arbeitsplätze in unserer Region verloren. Vossloh-Schwabe, die Firma Kostal und die Firma Fuchs in Meinerzhagen haben und sind dabei im erheblichen Umfang Stellen zu vernichten.
Wir, DIE LINKE, sind der Auffassung, dass solche allein profitorientiere Verlagerung und Vernichtung von Arbeitsplätzen, rechtlich unterbunden werden muss. Politik und Gewerkschaften sind gefordert, sich der dem industriellen Kahlschlag in der Märkischen Region entgegenzustellen.
Otto Ersching
Sprecher
DIE LINKE.Lüdenscheid