Fahrscheinlos im Märkischen Kreis

A. Claus

Zur Einführung eines „zeitgemäßeren Ticketerwerb“ konnte die MVG laut Pressebericht keine näheren Angaben machen.

Antrag zur Aufnahme des TOP „Fahrscheinlos im Märkischen Kreis“ für die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr am 29.05.2019                                                                                       

Die Digitalisierung des Öffentlichen Personennahverkehrs ist eine große Chance, das Serviceangebot für Nutzer zu optimieren. HandyTicket Deutschland bietet beispielsweise via App den Zugriff auf Fahrpläne und Tarife verschiedener Verkehrsregionen, unter anderem den VRR und VRS und damit die Möglichkeit, bequem online Tickets zu kaufen, wie für den Fernverkehr längst üblich. Über elektronisches Ticketing hinaus gibt es inzwischen Lösungen, die Fahrgäste auch während der Fahrt über Störungen und Verspätungen informieren.

Aber auch Anbieter, also die Verkehrsbetriebe, können durch die Auswertung von Nutzerdaten einen positiven Effekt erzielen. Durch eine bessere Auslastung der vorhandenen Infrastruktur kann die Steuerungsfähigkeit vorhandener Kapazitäten auch in verkehrsschwachen Zeiten erhöht werden. Die AG Fraunhofer-Mobility, ein Verbund der Fraunhofer-Gesellschaft zur Mobilitätswende, hält zukünftig sogar Rückschlüsse auf die Parkraumsituation in Innenstädten oder auch die Bereitstellung und Auslastung von Ladestationen für E-Mobilität für möglich, sollten Auslastungsinformationen verkehrsübergreifend vernetzt werden.

Letzteres sind sicherlich noch Gedanken in die weitere Zukunft. Einem Pressebericht der Lüdenscheider Nachrichten vom 18.03.2019 „Kontaktloses Bezahlsystem abgeschaltet - Bezahl-Wirrwarr bei der MVG“ ist zu entnehmen, dass die kreiseigene Verkehrsgesellschaft statt einem fortschrittlichen Mehr an Digitalisierung einen Schritt zurück gemacht hat. Selbst das inzwischen in jedem Supermarkt gängige kontaktlose Bezahlen ist in den Bussen der MVG nicht mehr möglich. Zusätzliches Hindernis stellt dar, nun nur noch bar und mit maximal 20,- Euro-Scheinen ein Ticket erwerben zu können. Zur Einführung eines „zeitgemäßeren Ticketerwerb“ konnte die MVG laut Pressebericht keine näheren Angaben machen.

Wir bitten daher für den kommenden Ausschuss für Wirtschaftsförderung Struktur und Verkehr um:

  1. Eine detaillierte Darstellung, welche Erwerbsmöglichkeiten zukünftig für Tickets der MVG geplant sind.
  2. Eine Zeitvorgabe, wann mit der Einführung eines zeitgemäßen Ticketerwerbs zu rechnen ist.
  3. Die Benennung von Möglichkeiten, die die MVG für die Zwischenzeit bis zur Einführung eines neuen Systems sieht, den Ticketerwerb weniger zu beschränken, beispielsweise durch mehr Wechselgeld und damit die Möglichkeit auch größerer Geldscheine zu verwenden.
  4. Die Bereitstellung besser Informationen der Fahrgäste zur Einstellung des bargeldlosen Ticketerwerbes.

Mit freundlichen Grüßen,

Manuel Huff - Fraktionsvorsitzender

i.V. - Anja Claus - Fraktionsgeschäftsführung